Liebe Leserinnen und Leser,
auch das politische Jahr 2025 neigt sich dem Ende zu - ein Jahr voller intensiver Verhandlungen, großer Herausforderungen und auch vielen persönlichen Begegnungen, die mich nachhaltig geprägt haben. Bevor wir in die Weihnachtspause gehen, möchte ich auf das zurückblicken, was wir gemeinsam erreicht haben – im Bundestag, im Wahlkreis und weit darüber hinaus.
Wahl & Wahlkampf – Ein Kräfteakt im Winter
Der Jahresbeginn stand im Zeichen eines ungewöhnlich frühen und winterlichen Wahlkampfs. Gemeinsam mit vielen engagierten Genossinnen und Genossen aus der Börde und dem Salzlandkreis haben wir 1.000 Plakate aufgehängt, Flyer verteilt – auf (Weihnachts-)Märkten, in Einkaufszentren und an unzähligen Haustüren. Trotz eisiger Temperaturen haben wir durchgehalten. Dafür gilt mein herzlicher Dank allen Helferinnen und Helfern!
Ich habe mich sehr darüber gefreut, erneut in den Deutschen Bundestag gewählt worden zu sein. Der zweite Platz auf der SPD-Landesliste Sachsen-Anhalt ist für mich eine große Anerkennung und ein starkes persönliches Vertrauenssignal – auch wenn das Gesamtergebnis der SPD natürlich nicht zufriedenstellend war.

Unterwegs im Bundestag für euch!
Wie schon 2021 war auch 2025 nach der Wahl geprägt von harten Koalitionsverhandlungen – Tagen, die mir manchmal wirklich den letzten Nerv geraubt haben, aber auch erfüllend waren. Als Leiterin der SPD-Verhandlungsgruppe für Umwelt und Landwirtschaft durfte ich maßgeblich an den Inhalten mitarbeiten –mit gebrochenem Bein und Krücken, aber dafür mit voller Motivation. Am 5. Mai konnte ich schließlich mitunterzeichnen: der neue Koalitionsvertrag war fertig!
Aus den Verhandlungen folgten neue Verantwortungen für mich:
Sprecherin der AG Landwirtschaft, Ernährung und Heimat
Ich wurde zur Sprecherin der AG Landwirtschaft, Ernährung und Heimat gewählt – eine Rolle, die in der Fraktion zentral ist. Sie bedeutet: koordinieren, vermitteln, Konflikte ausbalancieren, regelmäßige Gespräche mit der Union, enge Abstimmungen mit dem Bundesagrarminister, eine Vielzahl von Hintergrundrunden – und das anfangs alles parallel zum Umzug in mein neues Bundestagsbüro.
Gesetzesverhandlungen zur Tierhaltung und Tiergesundheit
Ein Schwerpunkt dieses Jahr waren die Gesetzesverhandlungen zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz und Tierarzneimittelgesetz. Dabei ging es um nichts weniger als ehrliche Transparenz und mehr Tierschutz – ein Vorhaben, dass wir noch in der letzten Sitzungswoche des Jahres umgesetzt haben und auf das ich sehr stolz bin! Viele Gespräche, eine große Fraktionsveranstaltung zur „Ernährung der Zukunft“ sowie meine Arbeitsreise nach Kopenhagen haben gezeigt, wie wichtig das Thema ist!
Gründung Gesprächskreis Ländlicher Raum
Ich habe dieses Jahr den parlamentarischen Gesprächskreis „Ländlicher Raum“ geründet. Als Vorsitzende ist mir dieses Thema ein echtes Herzensanliegen. Der ländliche Raum braucht mehr Aufmerksamkeit, bessere Rahmenbedingungen und eine stärkere Stimme im Bundestag!
Co-Vorsitz im Parlamentskreis AMR
Antimikrobielle Resistenzen werden eine der großen gesundheitspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte sein. Sie gefährden nicht nur Therapien, sondern ganze Gesundheitssysteme – zudem entstehen neben enormen gesundheitlichen Folgen europaweit Mehrkosten von über einer Milliarde Euro jährlich. Deshalb bin froh, dass wir es in dieser Legislaturperiode wieder geschafft haben, den Parlamentskreis Antimikrobielle Resistenzen (AMR) zu gründen, um zu diesem wichtigen Thema Druck aufzubauen.
Kultur – mein neues politisches Kapitel
Neben der Agrarpolitik widme ich mich in dieser Legislaturperiode verstärkt einem weiteren Politikfeld, das mir besonders am Herzen liegt: der Kultur.
Durch meine ostdeutsche Prägung weiß ich, wie wichtig kulturelle Vielfalt, Zugänge und Erinnerungsarbeit sind. Kultur ist kein „nice to have“, sondern prägt Identität, Zusammenhalt und Demokratie. Ich engagiere mich besonders für Kultur im ländlichen Raum, aber auch die Aufarbeitung von SED-Unrecht und Fragen der deutschen Einheit.
Haushaltsverhandlungen für 2025 und 2026
Durch den Ampelbruch konnte der Haushalt 2025 zunächst nicht beschlossen werden. Es folgte eine monatelange vorläufige Haushaltsführung – so lang wie noch nie. Deshalb musste der Bundestag dieses Jahr zwei Haushalte verabschieden: ein enormer Kraftakt in Zeiten knapper Mittel, hoher Erwartungen und schwieriger politischer Rahmenbedingungen. Jedoch konnten wir nun im November endlich auch einen erfolgreichen Haushalt für das Jahr 2026 auf den Weg bringen!
Reden im Deutschen Bundestag
In diesem Jahr habe ich insgesamt 13 Reden im Deutschen Bundestag gehalten – nahezu jede Sitzungswoche eine. Damit gehöre ich zu den Vielrednerinnen im Parlament. Mir ist es wichtig, Debatten aktiv mitzugestalten, Position zu beziehen und Themen aus meinem Fachgebiet sichtbar in den Bundestag einzubringen. Daran knüpfe ich nächstes Jahr an!
Die wichtigsten Erfolge unsere Bundesregierung auf einen Blick
Im Jahr 2025 hat unsere Bundesregierung wichtige Weichen für die Zukunft unseres Landes gestellt. Die wichtigsten aus meiner Sicht:
Investieren statt kaputtsparen: Das Sondervermögen für Zukunft und Klima. Mit der Grundgesetzänderung im März 2025 haben wir einen entscheidenden Schritt für die Zukunft unseres Landes gemacht. Erstmals wurde die Grundlage geschaffen, ein Sondervermögen von insgesamt 500 Milliarden Euro für zusätzliche, kreditfinanzierte Investitionen aufzulegen – für die Sanierung unserer Infrastruktur und den Weg zur Klimaneutralität bis 2045. Davon fließen 100 Milliarden Euro direkt an Länder und Kommunen, weitere 100 Milliarden Euro in den Klima- und Transformationsfonds und 300 Milliarden Euro stehen dem Bund für zusätzliche Investitionen zur Verfügung. Für uns als SPD war immer klar: Die Schuldenbremse darf notwendige Zukunftsinvestitionen nicht blockieren – dieses Ziel haben wir erreicht.
Ein neuer Wehrdienst – modern, freiwillig und verantwortungsvoll. Die sicherheitspolitische Lage zwingt uns zu Entscheidungen, die wir uns in friedlicheren Zeiten nicht hätten vorstellen können. Klar ist: Wir modernisieren die Bundeswehr nicht aus Aufrüstungsfreude, sondern aus Verantwortung. Gemeinsam mit der Union haben wir uns auf einen neuen, zeitgemäßen Wehrdienst verständigt. Dieser basiert auf Freiwilligkeit und attraktiven Rahmenbedingungen.
Deutschlandticket gesichert – Mobilität für alle. Das Deutschlandticket bleibt auch weiterhin erhalten. Es sorgt für bezahlbare Mobilität, entlastet Haushalte spürbar und ist ein wichtiger Baustein für soziale Teilhabe und Klimaschutz. Gerade für Pendlerinnen und Pendler ist es ein echter Gewinn im Alltag. Für all diejenigen, die im ländlichen Raum leben und das Deutschlandticket nicht nutzen können, haben wir gute Nachrichten im Bereich der Elektromobilität: Wir haben uns auf eine neue Förderprämie beim Kauf von E-Autos und Plug-in-Hybriden geeinigt. Diese Förderung in Höhe von mindestens 3.000 Euro richtet sich an Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen.
Rentenniveau beschlossen – ein zentraler sozialdemokratischer Erfolg: Das Rentenniveau von 48 Prozent – also das Verhältnis der Rente zum Durchschnittsverdienst – wird bis 2031 gesetzlich abgesichert. Damit schaffen wir Verlässlichkeit für Millionen von Rentnerinnen und Rentnern sowie für die Menschen, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Für uns als SPD ist klar: Wer ein Leben lang gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, muss sich auf eine stabile und auskömmliche Rente verlassen können.
Investitionsbooster für Wachstum und Planungssicherheit. Mit dem steuerlichen Investitionssofortprogramm, das Bundestag und Bundesrat 2025 beschlossen haben, bringen wir Deutschland wieder auf Wachstumskurs. Es soll die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stärken und durch bessere Rahmenbedingungen starke Anreize setzen und Planungssicherheit für Standort- und Investitionsentscheidungen schaffen. Kernstück ist die degressive Abschreibung von bis zu 30 Prozent für Investitionen in bewegliche Wirtschaftsgüter. Sie gilt für Investitionen zwischen Mitte 2025 und Ende 2027 und hilft Unternehmen, Investitionen schneller zu refinanzieren.
Bürokratie abbauen und die Verwaltung modernisieren: Mit dem neuen digitalen Bürokratiemeldeportal „EinfachMachen“ können Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen erstmals direkt melden, wo Bürokratie unnötig bremst. Bürokratieabbau ist für uns kein Schlagwort, sondern Voraussetzung für einen handlungsfähigen Staat. Daran werden wir intensiv im nächsten Jahr weiterarbeiten!
All diese Maßnahmen zeigen: Die Bundesregierung handelt entschlossen, investiert in die Zukunft und verbindet wirtschaftliche Stärke mit sozialer Verantwortung. Ich bin überzeugt davon, dass wir auch im nächsten Jahr weitere Erfolge erzielen werden!

Die schönsten Wahlkreise Deutschlands
Im Wahlkreis – zuhören, im Gespräch bleiben, Dinge möglich machen
Mein politisches Jahr 2025 war im Wahlkreis geprägt von beeindruckenden Begegnungen. Von Gesprächen, die mir gezeigt haben, was die Menschen vor Ort bewegt – und wo Politik konkret ansetzen muss.
Ein wichtiger Bestandteil waren dabei die Veranstaltungen der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt, bei denen ich als Rednerin dabei sein durfte. Ob bei Diskussionen zur Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum in Bernburg mit Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne, bei fachpolitischen Gesprächen zum kooperativen Naturschutz in Ebendorf oder bei Buchgesprächen zu gesellschaftlichen Fragen wie etwa mit Robert Burdy und seinem Buch über gelingende Kommunikation ging es immer um Austausch auf Augenhöhe.
Ein Höhepunkt war meine Sommertour im August, mit einem besonderen Schwerpunkt im neuen Teil des Wahlkreises 67 im Salzlandkreis. Von Könnern über Bernburg bis Staßfurt habe ich Kommunalpolitikerinnen und -politiker getroffen, Unternehmen besucht, Vereine kennengelernt und viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern geführt – zum Beispiel im Quartiersbüro Staßfurt Nord. Besonders gefreut hat mich auch die gemeinsame Sommertour mit der SPD-Stadtratsfraktion Halle: für mich ein starkes Zeichen, wie wichtig die enge Verbindung von Bundes- und Kommunalpolitik ist.
Sehr am Herzen liegen mir auch die Berlin-Fahrten. In diesem Jahr durfte ich drei Gruppen mit je ca. 45 Gästen aus dem Wahlkreis hier im Bundestag begrüßen – als mittlerweile traditionelles Dankeschön für ehrenamtlich Engagierte aus Kulturvereinen, Selbsthilfeorganisationen, Sozialverbänden wie AWO und DRK, aber auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Diese Fahrten zeigen mir immer wieder, wie viel Engagement, Verantwortung und Zusammenhalt es vor Ort gibt – und wie gerne mich die Menschen auch hier im Bundestag besuchen wollen.
Besonders wichtig ist mir auch die politische Bildung junger Menschen. 2025 habe ich 240 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulformen im Bundestag empfangen. Ein ganz besonderes Erlebnis war der Besuch von 16 Schülerinnen und Schülern des Landesbildungszentrums für Hörgeschädigte aus Halberstadt – gemeinsam mit meiner Kollegin Heike Heubach, der ersten gehörlosen Bundestagsabgeordneten. Dieser Austausch war für alle Beteiligten ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion. Ab Klasse 9 stehe ich gerne für Schulbesuche im Bundestag bereit!
Politik zeigt Wirkung, wenn sie vor Ort ankommt. Das gilt auch für Bundesfördermittel. Besonders gefreut habe ich mich über den erfolgreichen Abschluss eines langen Verfahrens zur Sanierung des historischen Volksparks Halle: Nachdem der Verein auf mich zugekommen war, habe ich auf Bundesebene nachgehakt – mit Erfolg. Im November konnte der Förderbescheid von ca. 3,55 Millionen Euro aus dem Programm „KulturInvest“ endlich erteilt werden. Jetzt kann die Sanierung beginnen und dieser geschichtsträchtige Ort für die Zukunft erhalten werden. Ebenso wichtig war der Auftakt des Pilotprojekts „Iss dich fit!“ in Genthin, das mit 322.600 Euro Bundesförderung eine gesündere und nachhaltigere Gemeinschaftsverpflegung in Kitas und Schulen voranbringt. Ich hoffe, dass im nächsten Jahr und mit dem beschlossenen Haushalt noch mehr Projekte von Bundesförderung profitieren werden!
Neben all den Terminen vor Ort war mir auch der regelmäßige Austausch wichtig. Deshalb habe ich in diesem Jahr ein neues Format gestartet: digitale Gesprächsrunden mit dem Titel „Zur aktuellen Stunde“, offen für Genossinnen und Genossen aus dem Wahlkreis und den Betreuungswahlkreisen in Sachsen-Anhalt. Der Auftakt im Juli hat gezeigt: Der Bedarf an Einordnung, Austausch und Diskussion ist groß.
All diese Begegnungen bestärken mich darin, dass Politik nur dann glaubwürdig ist, wenn sie nah bei den Menschen bleibt. Genau daran knüpfe ich nächstes Jahr wieder an!

Ausblick auf das, was noch kommt …
Zum Abschluss dieses intensiven Jahres bleibt festzuhalten: Wir haben viel bewegt, viele Herausforderungen gemeistert und wichtige Weichen gestellt – zugleich stehen uns große Aufgaben bevor. Das kommende Jahr wird mit den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt politisch besonders bedeutend. Als Demokratinnen und Demokraten müssen wir hier Klarheit zeigen und zusammenstehen.
Zum Jahresende verabschiede ich auch meine Praktikantin Sophia Garlip, die seit Oktober in meinem Berliner Büro gearbeitet hat. Es war eine Freude, sie in meinem Team zu haben, und ich wünsche ihr viel Erfolg für ihren Bachelor in Politikwissenschaft im kommenden Semester. Gleichzeitig möchte ich allen Leserinnen und Lesern von ganzem Herzen eine friedliche und erholsame Weihnachtszeit wünschen, schöne Feiertage im Kreis der Liebsten und einen guten Start in ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei allen Leserinnen und Lesern bedanken, die mich mit Interesse und Treue durch dieses Jahr begleitet haben. Der Austausch mit euch ist mir sehr wichtig!
Der nächste Wochenrückblick erscheint Mitte Januar – dann wieder mit aktuellen Einblicken aus Berlin und allem, was das neue politische Jahr mit sich bringt.

