Besuch im Gefechtsübungszentrum Letzlingen

Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Dunja Kreiser wund Rebecca Schamber war ich gestern bei einem Informationsbesuch im Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) bei Letzlingen in der Altmark. Dabei waren auch ein Schüler und eine Schülerin, die grade ein Praktikum bei meiner Kollegin Dunja Kreiser machen. Ein Teil des Truppenübungsplatzes liegt auf dem Gebiet meines Wahlkreises zwischen Haldensleben und Colbitz.

Der Truppenübungsplatz ist eines der modernsten militärischen Ausbildungszentren seiner Art in Europa. Es ist mit seinen ca. 1500 zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Soldatinnen und Soldaten zugleich eines der größten Arbeitgeber in der Region. Im Gefechtsübungszentrum werden Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr für den Einsatz ausgebildet. Aber nicht nur die Bundeswehr nutz die Einrichtung für die Ausbildung, sondern auch unsere europäischen Partner, wie beispielsweise aktuelle die Niederlande oder Großbritannien.

Damit die Führungskräfte bzw. Offiziere sowie die Soldatinnen und Soldaten realitätsnah und ständig angepasst ausgebildet werden, wird dabei auf hochmoderne digitale Infrastruktur zurückgegriffen. In den Übungssimulationen kann dadurch auf einen scharfen Schuss verzichtetet werden und gleichzeitig eine effiziente und auch sichere Ausbildung gewährleistet werden. Dabei können sich die Ausbilder voll auf Ihre Kernaufgaben konzentrieren, da alle anderen Aufgaben für den technischen Betrieb des Übungszentrums von einer industriellen Betriebsfirma übernommen werden.

Bei unserem Besuch wurden wir vom Chef des GÜZ Oberst Michael Knoke begrüßt und erhielten einen umfassenden Überblick über Aufgabe und Struktur der Einrichtung. Unser Programm führte uns in die Auswertungszentrale, von der aus die Übungen im Gelände überwacht und systematisch ausgewertet werden und anschließend weiter zur Einrüstung, welche die Soldatinnen und Soldaten für die Simulationsübung mit der nötigen Technik für den Übungseinsatz ausstattet. Nach einem Mittagessen in der Truppenküche sind wir auf den ca. 40.000 ha großen Truppenübungsplatz gefahren.

Besonders beeindruckt war ich dort von der Übungsstadt „Schnöggersburg“, die nach einem ehemaligen Luftkurort benannt ist, der sich bis ins 19. Jh. auf dem Truppenübungsplatz befand. Schnöggersburg umfasst alle typischen Bestandteile eines städtischen Ballungsraums, angefangen von einem engen Innenstadtviertel bis hin zu einem kurzen Stück U-Bahntunnel.

Das mit Simulationstechnik ausgestattetem Areal ermöglicht eine komplexe Ausbildung für die verschiedenen Aufträge der Bundeswehr. Dabei steht auch im Vordergrund bei den militärischen Entscheidungen möglichst wenig Menschenleben zu gefährden und die Zahl der Opfer zu reduzieren. Gleichzeitig sollen die Soldatinnen und Soldaten so gut wie möglich vorbereitet in den Einsatz geschickt werden, damit diese wieder wohlbehalten zu Ihren Familien zurückkehren.

Für mich ist nochmal deutlich geworden, dass die Bundeswehr eine große Bedeutung für die Region, aber auch für die Sicherheit der Bundesrepublik im Rahmen der Bündnisverteidigung hat. Wir müssen in Zukunft die Bundeswehr so ausstatten, dass sie ihre Kernaufgaben, Landes- und Bündnisverteidigung, aber auch die Aufgaben im Rahmen unserer internationalen Verpflichtung, erfüllen kann. Dazu leistet das Gefechtsübungszentrum mit seinem hochmodernen und professionellen Ausbildungssystem einen wichtigen Beitrag.