Durch die Dürren der letzten Jahre, aber auch durch den Ukraine-Krieg wurde deutlich: Unsere Ernährung ist keine Selbstverständlichkeit. In Sachsen-Anhalt hat sich über viele Generationen hinweg bis heute eine großstrukturierte Landwirtschaft mit leistungsfähigen Betrieben entwickelt. Sie prägt die Kulturlandschaft, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, bietet die Grundlage für eine starke Ernährungswirtschaft und sichert Arbeitsplätze. Wie wir produzieren hat entscheidenden Einfluss auf Umwelt, Natur und Klima, auf Böden, Tiere, Gewässer und biologische Vielfalt – und auf das Erscheinungsbild der Landschaft. Hohe Erträge im Pflanzenbau und hervorragende Leistungen in der Tierhaltung spiegeln die Qualität der Arbeit in den Betrieben wider.
Ziel der zukünftigen gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) muss es sein, die ökonomische Tragfähigkeit dauerhaft zu sichern, die ökologische Nachhaltigkeit deutlich zu verbessern und Produktionsverlagerungen in europäische wie außereuropäische Regionen mit geringeren ökologischen und sozialen Standards entgegenzuwirken. Ich will dafür sorgen, dass hochwertige regionale Produkte mehr Wertschätzung erfahren. Es ist mein Ziel, am Markt ausgerichtete, wettbewerbsfähige und nachhaltig wirtschaftende landwirtschaftliche Unternehmen zu unterstützen und ihnen eine Perspektive zu geben.
Mit unserer Ernährung können wir alle etwas zu diesem Wandel beitragen. Die größten Chancen sehe ich hier in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung. Wenn wir die Ernährung in Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen nachhaltiger gestalten, haben wir bestmögliche Voraussetzungen, um regionale Nährstoffkreisläufe und landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten zu etablieren. Über die Förderung kann der Konsum von gesunden sowie klimafreundlicheren Nahrungsmitteln gestärkt werden. Entsprechende Kriterien sollen in öffentlichen Ausschreibungen verankert werden. Die dauerhafte Nachfragesteigerung kommt direkt den landwirtschaftlichen Betrieben zugute, die sich so von der bisherigen Weltmarktorientierung lösen können.
Für mich ist klar: eine starke Landwirtschaft mit einem guten Mix aus konventionell und ökologisch ist gut für das Land und die Menschen.