Über 6 Millionen € für den Natürlichen Klimaschutz in Börde und Harz

Über die Förderrichtlinie „Natürlicher Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“ investiert der Bund über 5,1 Millionen € in zwei Projekte im Landkreis Börde und ein Projekt im Landkreis Harz. Es handelt sich um Projekte, bei denen über die Renaturierung von Bächen, die Anpflanzung von Bäumen oder Umwandlung von Rasenflächen nicht nur Ökosysteme, sondern auch das Klima geschützt werden soll. Die Gelder stammen aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) der Bundesregierung, mit dem bis 2027 insgesamt 4 Milliarden € investiert werden sollen.

„Als Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion zum ANK war es mir natürlich besonders wichtig, Mittel aus dem Programm auch in meinen Wahlkreis und den von mir ebenfalls betreuten Landkreis Harz zu holen. Dass das jetzt geklappt hat, freut mich wirklich sehr!“, so die Bundestagsabgeordnete Dr. Franziska Kersten (SPD). „Mit dem Konzept des Natürlichen Klimaschutzes schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wenn wir Ökosysteme wiederherstellen, können diese im Boden oder in den Pflanzen auch wieder mehr Kohlenstoff speichern. Dieser kann also nicht als CO2 in die Atmosphäre entweichen und wir setzen dem Klimawandel etwas entgegen.“

Von den insgesamt über 5 Mio. € entfallen knapp 1,5 Mio. € auf das Projekt „Grüne Lunge Börde“ der Verbandsgemeinde Elbe-Heide. Das entspricht 80% der Gesamtkosten für verschiedene Einzelmaßnahmen wie die Stärkung des Wasserrückhalts in der Landschaft durch Renaturierung eines degradierten Niedermoors, Begrünung von Wegen durch das Pflanzen von Sträuchern & Anlegen von Hecken, Aufforstung mit einheimischen und klimaresistenten Bäumen außer- und innerorts sowie Altholzpflege in den Teilgemeinden.

Der Verbandsgemeindebürgermeister Stefan Crackau hat sich sehr über die gute Nachricht gefreut: „Mein besonderer Dank gilt den Mitgliedern der einzelnen Gemeinderäte, die Ideen für das Projekt zusammengetragen haben und ganz besonders dem Kernteam, dass sich um die Erarbeitung der Projektskizze gekümmert hat. Die ehrenamtlichen Mitglieder sind Prof. Dr. Volker Lüderitz aus Colbitz, Herr Dr. Christian Kroll aus Burgstall und Jonas Samsel aus Schricke. Das Kernteam wir das Projekt in ehrenamtlicher Arbeit zusammen mit der Verwaltung weiter koordinieren.“

Ein besonders großes Projekt bahnt sich im Technologiepark Ostfalen in Barleben an: Ganze 3,2 Millionen € erhält der Zweckverband Technologiepark Ostfalen, um auf den Flächen rund um die Produktionshallen mehr Wasserrückhalt zu ermöglichen, Rasenflächen naturnaher umzuwandeln oder naturnahe Feuchtwiesen herzustellen. Die SPD-Fraktion des Gemeinderates Barleben freut sich über die Förderung. Reinhard Lüder, SPD-Fraktionsvorsitzender sagt dazu:  Für uns ist sehr wichtig, dass Technologie und Natur im Zusammenhang gesehen werden. Die Förderung ist ein großer Schritt, um den Technologiepark Ostfalen in ein ökologisch wertvolles Gebiet für die Naherholung in unserer Region zu verwandeln.“

Auch die Stadt Wernigerode kann sich über 562.500€ und damit sogar über eine 90-prozentige Förderung freuen. Diese sollen an drei strategisch wichtigen Punkten in die blau-grüne Infrastruktur der Stadt investiert werden. Eine Maßnahme wird die Freilegung eines verrohrten Gewässers sein, um damit einen Erholungsraum in einem Wohngebiet zu schaffen. Außerdem werden im Lustgarten 68 klimaresistente und historisch passende Bäume gepflanzt und die zahlreichen Teiche im Stadtgebiet und in den Ortsteilen werden von der Beschaffung einer mobilen Teichbelüftungsanlage profitieren. Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha (SPD) fasst zusammen: „Dank der Förderung können wir Projekte umsetzen, die wir uns schon lange vorgenommen haben. Wernigerode bietet Einwohnerinnen und Einwohnern sowie unseren Gästen eine hohe Lebensqualität, die durch die Schaffung weiterer blaugrüner Erholungspunkte unterstrichen wird. Die Natur in der Stadt erhalten zu können, ist uns ein großes Anliegen auch im Sinne der Klimaanpassung.“

Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz wurde im März 2023 von der Bundesregierung beschlossen und ist eines der größten Projekte des Bundesumweltministeriums jemals. In zehn Handlungsfeldern wird dargelegt, wie Moore, Flüsse, Wälder, Auen, Meere, Böden und andere Ökosysteme wiederhergestellt werden sollen. Bisher veröffentlichte Förderrichtlinien umfassen nicht nur ländliche Kommunen, sondern auch die Klimaanpassung, nachhaltige Waldbewirtschaftung, Stadtnatur oder den Einsatz von KI beim Klima- und Umweltschutz. Die finale Entscheidung über die geförderten Projekte beim „Natürlichen Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“ oblag dem Bundestag. Weitere Förderrichtlinien, bspw. zur freiwilligen Moorwiedervernässung, sollen im Laufe dieses Jahres folgen.

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